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Die Familie Schiller
Die Familie
Schiller läßt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die
älteste urkundlich erhaltene Nachricht ist ein Wanderbrief, der 1678
in Weißenberg in der Oberlausitz für
Christof Schüller „von
rechter teutschen freien Art“ ausgestellt
ist. Sein Vater Georg Schüller war der
Ratsverwalter des kleinen Städtchens in der Oberlausitz. Auf diesen
Christof Schüller geht die fränkische Familie Schiller zurück, er
war ihr Ahnherr. Er starb 1732. Christof Schüller ließ sich in
Windsheim als Bäcker und Ziegler nieder. Sein Sohn
Johann Peter
(1708-1778) war daselbst Zieglermeister; ebenso dessen Sohn Johann
Wilhelm (1738-1810). Mit Johann Michael Schiller (1763-1825), dem
Sohn von Johann Wilhelm wird die Familie in Rothenburg ansässig.
Johann Michael Schiller besuchte in seinen Jugendjahren in Windsheim
noch die Lateinschule, doch nach wechselhaften Schicksalsfügungen,
die er später in der Schrift „Geschichte eines Apothekers”
schilderte, erwarb er schließlich 1786 in Rothenburg die Apotheke
gegenüber dem Rathaus. Dieses Haus mit seinem Erker ist noch heute
ein beliebtes Motiv für die Rothenburger Ansichtskarten. Dieser
Schillersche Ahnherr machte sich durch wissenschaftliche Arbeiten in
Chemie einen Namen. 1823 gründete er ein pharmazeutisches
Lehrinstitut und nahm dessen Schüler in seinem Haus auf. Auch in der
Stadtverwaltung bekleidet er ein AMt, nämlich das des
Munizipalrates.
Von seinen sieben
Kindern
überlebte nur ein Sohn, Johann Michael
(1792-1846), der Großvater von Pfarrer Wilhelm Schiller (1870-1947)
und Urgroßvater von Heinrich (1903-1945), Lotte (1906-1985) ,
Gertrud (1905-1994) Adolf (1909-1993), Hedwig (1915-20??) Schiller.
Johann Michael Schiller erwarb die Georgsapotheke in
Rothenburg und heiratete 1816 Marie Eleonore Sauber (1792-1858),
Tochter einer hochangesehenen Bürgerfamilie. Ihr Vater Georg
Friedrich Sauber entstammte einer Arztfamilie und war äußerer
Bürgermeister, später sogar Senator. Die Familie der Ur Marie
Eleonore Sauber können wir bis zu dem Arzt Johann Georg Sauber (geb.
1613) in Rothenburg verfolgen. Er war mit Anna Maria Priester (geb.
164?) verheiratet. Welches die Tochter von Wolfgang Heinrich
Priester (1611-1676) gewesen sein soll. Gertrud Schiller (1905-1994)
gibt als Geburtsjahr 1645 an, dieses gibt sie aber auch als das
Geburtsjahr von Anna Margareta Priester an, welche
Johann Wolfgang
Textor den Älteren (geb. 1638) geheiratet hat, womit es dann
Zwillingsschwestern wären. Anna Margareta soll je nach Quellen
entweder am 10 oder am 17. Juli 1940 in Crailsheim geboren sein,
womit die Angabe 1945 in dem Text falsch wäre oder es keine
Zwillingsschwestern waren. Das Todesjahr von Johann Georg Sauber gibt
Gertrud Schiller nicht an, aber falls es sich um jenen Johann Georg
Sauber dessen metallene Grabplatte der Rothenburger
Friedhofskapelle untersucht wurde, dann wäre 1679 gestorben.
Heinrich Schillers (1903 - 1945) Großvater Adolf Schiller (1817-1886) wurde als letzter der Familie in Rothenburg geboren und wurde Dekan im mittelfränkischen Weißenburg. Seine Frau
Wilhelmine geb. Jorns (1830-1891) stammte aus der Gegend von Göttingen, doch die Familie ist schon seit dem 18. Jahrhundert auch in Ansbach ansässig. Der Vater dieser Großmutter, Christian Heinrich Jorns (1802-1865) war verheiratet mit Sophie Wilhelmine Thomasius (1803-1845). Sie war eine Tochter des Friedrich Christian Thomasius (1770-1847) und durch sie zählt die bekannte Familie Thomasius, deren Stammbaum bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, zu unseren Ahnen. Ihre Tochter Emma Schiller heiratete Christian Strohm. Emma Schillers Sohn ist der Großvater des im November 2014 gewählten Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Heinrich Schiller (1903-1945) war verheiratet mit der Arzttochter Helene Henriette Borger (1905-1981). Ihr Vater der Günzburger Arzt Heinrich Wilhelm Gustav Borger (1863-1926) stammt aus einer Textilfabrikantenfamilie in Naila. Sein Vater
Fritz Borger heiratete die Fabrikantentochter Johanna Sophia Wilhelmina Christiana Gahm aus Hof.
Fritz Borger hatte die Lateinschule in Hof besucht und im Herbst 1848 absolviert, wollte in das Gymnasium übertreten um sich dem Studium zu widmen. Er mußte sich aber auf den dringenden Wunsch seiner Eltern, allerdings sehr gegen seine Neigung entschließen Geschäftsmann zu werden und bildete sich zu solchen erst eine kurze Zeit lang im väterlichen Fabrikgeschäfts aus, dann aber in drei verschiedenen hervorragenden Handels- und Fabrikgeschäften in Hof um nach dem Bestehen einer Prüfung als Großhändler am 1. Sept. 1855 auf väterlichen Wunsch mit Bruder Ludwig das väterliche Fabrikgeschäft zu übernehmen, welches bis 1.Nov. 1869 gemeinschaftlich geführt und nach dem Austritt seines genannten Bruders von ihm allein bis 31. Dezember 1896 weiterbetrieben wurde. Am 1.Jan. 1897 übernahm es sein Sohn Julius Borger. Von seinem Leiden sucht Friedrich Borger alljährlich Erholung in seinem geliebten Karlsbad, wohin er über 25 Jahre gekommen war. Er starb am 30. Aug. 1910 nach langem Leiden an Altersschwäche, Aterienverkalkung u.a. nach einer Ehe von 49 Jahren. Er hatte eine reichliche, gesegnete Lebenstätigkeit hinter sich geehrt und geachtet von allen, die ihn kannten - ein Ehrenmann im vollen Sinne des Wortes. Helene Schiller schreibt dazu: "Ich war erst fünf Jahre alt, als ich von Helmbrechts nach Illertissen kam, erinnere mich aber, daß wir - Gustel und ich - in Helmbrechts im Winter im Schlitten mit Pferden von den Großeltern nach Naila abgeholt wurden. Dort machten mir die herrlich blitzenden Messingschlösser, es waren kleine Kästchen, an den weißen Türen, Eindruck. Meine Mutter erzählte mir, dass Großvater einen eigenen Diener hatte. Es gab dort eine Kutsche ganz weiß mit weißem Leder ausgeschlagen, die nur für Hochzeiten und Taufen benutzt wurde. Aus Briefen meines Vaters an seine Braut geht hervor, daß sie sich ein Bad einrichten ließen mit fließendem Kalt- und Warmwasser. Leider war Großvater geschäftlich der damaligen Zeit nicht mehr gewachsen. (Die Handweberei verfiel. Ein Weber bekam em Tag 1 Mark. Sie waren so arm, dass sie sich beim Kaufmann für 2 Pfennige Heringsbrühe kauften). Großvater dachte daran eine mechanische Weberei zu bauen. Als ihm aber Seifferth (heute noch in Naila) zuvor kam, traute er sich nicht mehr. Sein Sohn Julius war geschäftsuntüchtig, so dass das Geschäft zu Grunde ging. Die vielbewunderte Zuckerdose aus Messing stammen aus diesem Haushalt." Eigentlich sollte es Zuckerdosen heißen, denn ich (der Administrator dieser Webseite) weiß, daß es davon mindestens vier gegeben hat und dazugehörigen Salz- und Pfefferdosen mit Hirschhornlöffeln, eine davon war in meinem Elternhaus und der Deckel fehlte. Eine andere wanderte über eine meiner Tanten in meinen Besitz. Wo die beiden anderen sind, weiß ich nicht.
Helenes Sohn Hellmut Schiller (1936-2008) war Zeit seines Lebens Unternehmer bis er in Südfrankreich an Krebs verstarb. Er war in erster Ehe mit einer Tochter einer Hamburger Amtsrichterin verheiratet. Ingeborg Richter verh. Flindt stammt aus einer hanseatischen Familie. Ein Teil dieser Verwandtschaft hat auch in Lübeck gelebt und den Erzählungen nach sollen Töchter der Familie Nachbarn von Manns in Lübeck gewesen sein. Eine Verwandte soll sich darüber aufgeregt haben, das Thomas Mann das in den Buddenbrooks vollkommen falsch erzählt. Irgendein Hamburger Vorfahr aus dieser Linie soll der Sage nach über Nacht zur Reichtum gekommen sein, weil er eine schwangere Mätresse des dänischen Königs ehelichte und ein entsprechendes Schweigegeld bekam. Ebenso gibt es dort wohl Verwandtschaft in Übersee, welche nach dem zweiten Weltkrieg Ingeborg mit Carepaketen versorgte. Die schwarzen Haare von Hellmuts erster Ehefrau erklären sich durch hugenottische Vorfahren, die nach Hamburg geflüchtet sind. Hellmut hatte sechs Kinder aus zwei Ehen. Helene und Heinrich hatten insgesamt vier Kinder. Sigrun Offerhaus (1939-2010) blieb kinderlos ebenso ihre Zwillingsschwester. Die älteste Tochter von Helene ist bis zu ihrer Pensionierung Lehrerin gewesen und hat drei Kinder, wovon eine Pfarrerin ist und mit einem Pfarrer verheiratet ist.
Ebenfalls
in unserer Ahnentafel finden wir die Rothenburger Familie
Lehmus, der
die erste deutsche Ärztin entstammt, nämlich Emilie Lehmus
(1841-1932). Sie gehörte noch der Generation an, die in Deutschland
aufgrund des Widerstands gegen Ärztinnen nicht studieren konnte, und
sich deshalb 1871 in Zürich immatrikulierte und nach ihrem Examen im
Jahre 1876 eine Praxis in Berlin eröffnetete. Auch hier war der
Widerstand, der vor allem von Dr. Virchow ausging, noch so groß, daß
man von Dr. Lehmus verlangte, auf das Praxisschild "Dr. med
Lehmus, in Zürich promoviert", zu schreiben.
Heinrich
Schillers (1903 - 1945) Großvater Adolf Schiller (1817-1886) wurde
als letzter der Familie in Rothenburg geboren und wurde Dekan im
mittelfränkischen Weißenburg. Seine Frau
Wilhelmine geb. Jorns
(1830-1891) stammte aus der Gegend von Göttingen, doch die Familie
ist schon seit dem 18. Jahrhundert auch in Ansbach ansässig. Der
Vater dieser Großmutter, Christian Heinrich Jorns (1802-1865) war
verheiratet mit Sophie Wilhelmine Thomasius (1803-1845). Sie war eine
Tochter des Friedrich Christian Thomasius (1770-1847) und durch zählt
die bekannte Familie Thomasius, deren Stammbaum bis ins 16.
Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, zu unseren Ahnen.
Michael
Thomasius (1587-1631), dessen Vater aus Thüringen stammte, war
Advokat in Leipzig und sein Sohn Jakob (1622-1684) wurde Rektor der
bekannten Thomasschule und Professor für Philosophie an der
Leipziger Universität. Zu seinen Schülern gehörte kein geringerer
als Gottfried Wilhelm Leibniz. Jakobs Sohn Christian (1655-1728),
Jurist und Philosoph, seit 1687 Anwalt und Dozent in Leipzig, war
wegweisend für die deutsche Aufklärung.
Als
erster deutscher Universitätsprofessor hielt er seine Vorlesungen
auf deutsch. Freimütig wehrte er Aberglauben, Autoritätszwang und
Intoleranz, wodurch er sich viele Feinde zuzog. 1690 wurden seine
Vorlesungen und die Herausgabe seiner Schriften verboten. Deshalb
ging er nach Berlind und dann nach Halle und unterrichtete an diesen
Universitäten Rechtswissenschaft, hielt aber weiterhin aus
philosophische Voesungen und vermittelte seinen Studenten das
GEdankengut der Aufklärung. Da er Hexenwahn und Folter bekämpfte,
wurde er in unserer Familie „Hexenthomaisus” genannt im Gegensatz
zu einem anderen NAchkommen dieser Linie, Gottfried Thomasius (geb.
1802), Theologieprofessor in Erlangen, ein Bruder Heinrichs
Urgroßmutter, der in der Familie „Onkel Thomasius” war. Durch
die Ehefrau Christian Thomasius, Marie Christine geb. Heyland
(1655-1739), sind wir in direkter Linie Nachkommen des bekannten
Malers und Graphikers Lukas Cranach (1515-1586). Der Urgroßvater
Marie Christines war nämlich mit der Tochter Lukas Cranachs d.J.
verheiratet.
Da
Wilhelm Schiller (1870-1947) auch die Stammbäume aller Frauen, die
durch Heirat zu der Familie gehören, verfolgte, kam er auf
siebenundfünzig Pfarrer unter den direkten Ahnen, die vor allem
kleineren fränkischen Reichsstädten entstammten. Er hat außerdem
eine Linie nach AUgsburg verfolgt, die über eine gewisse Elisabeth
Haug zu den Fuggern führt und auf eine ganz andere Welt verweist.
Interessant ist ein von
Gertrud Schiller berichteter älterer
Stammbaum, der lückenlos von Heinrich Schillers Urgroßmutter Sophie
Marie geb. Jorns bis zu Karl dem Großen zurückgeht. Möglich ist
der Übergang von der bürgerlichen Familie in den Adel, da im
18./19. Glied die Tochter der Burggräfin von Nürnberg bürgerlich
heiratete.
Wilhelm
Schiller (1870-1947) heiratete Elise Schiller geborene Kübel
(1878-1959) Gertrud Schiller (1905-1994) ist deren Tochter verfasste
ursprünglich diesen Text, sie ist die Schwester von Heinrich Schiller
(1903-1945),Lotte
(1906-1985), Adolf (1909-1993) und Hedwig (geb. 1915).
Elise
Kübels Vater Heinrich Kübel (geb 1837) starb 1911 in Augsburg,
nachdem er dort 1910 zum Ruhestand dort hinzog. Seine Vorfahren waren
Handwerker und Fabrikanten. Als erster ist Jörg Kübel (1560-1629)
in Stuttgart genannt. Seine beiden Söhne, Jakob und Hans Ludwig,
waren in der Hauptstadt Württembergs als Kupferschmiede ansässig.
Diesen Handwerksberuf behielten alle Nachfahren bei, auch, bis Johann
Kübel (1644-1709 ihren Wohnsitz nach Marktbreit in Franken
verlegten. Heinrich Schillers Urgroßvater
Georg Friedrich Kübel
(1795-1874) erfand eine Feuerspritze, die er selbst 1851 auf der
Weltausstellung in London vorführte. Er schuf auch das Brunnenwerk
in der Eremitage in Bayreuth. Georg Friedrich Kübels Sohn Heinrich
Kübel (1837-1911) wurde Pfarrer, zunächst in Neustadt an der Aisch,
wo Elise (1878-1959) geboren wurde, dann in Ansbach und später Dekan
in Bayreuth. Seine Frau Emma Kübel, geb. Schopper (1849-1884)
stammte aus Zeulenroda in Thüringen. Nach der Geburt des siebten
Kindes sollte Emma Kübel sich in der Schweiz erholen verunglückte
dort aber tödlich. Die Vorfahren von Emma Kübel geb. Schopper waren
vier Genarationen lang Tuchmacher und dann Strumpffabrikanten in
Zeulenroda.